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Weltweit werden jedes Jahr eineinhalb Milliarden Smartphones verkauft. In der Regel dauert es nicht lang, bis ein neueres Modell herhalten muss. In Europa wird das Handy nach etwa 40 Monaten gegen ein neues Gerät ausgetauscht, in den Vereinigten Staaten beläuft sich die Smartphone-Lebensdauer auf 24 Monate. Im Video „Behind the Screens“ von Faiphone und Waterbear wird noch einmal deutlich, wie verherrend die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt sind.

Segen und Fluch zugleich: Afrikas Bodenschätze

Cobalt und Coltan – zwei Rohstoffe, die für die Herstellung von Smartphones und Computern unentbehrlich sind. Unentbehrlich sind sie auch für die Wirtschaft der Demokratischen Republik Kongo. In diesem zentralafrikanischen Staat befinden sich die weltweit größten Reserven an Cobalt und Coltan.

Zehntausende von Arbeitern schuften in den Minen, während europäische, amerikanische und chinesische Großkonzerne die geförderten Rohstoffe zu lukrativen Preisen verkaufen. Von den Erlösen bleibt kaum etwas in Afrika – und wenn, dann reißen sich die Milizen und Warlords das Geld unter den Nagel. Länder wie der Kongo leiden unter dem sogenannten Ressourcenfluch: Trotz des Reichtums an Bodenschätzen ist die wirtschaftliche Lage schlecht, die Politik ist durch Instabilität gekennzeichnet.

Sklaven des Smartphones

In den Industrienationen bezeichnen wir uns gern als „Sklaven unseres Smartphones“. Schließlich verbringen wir alltäglich mehrere Stunden damit, auf dem Handy Games zu spielen, Apps zu nutzen und im Internet zu surfen. Die wahren Sklaven jedoch sind diejenigen Menschen, die für einen Hungerlohn bis zu 14 Stunden am Tag in einer Smartphone-Fabrik arbeiten. Die hohen Handy-Preise spiegeln keineswegs die eigentlichen Produktionskosten für das Gerät wider. Als Verbraucher zahlst Du für Werbung und Markenprestige.

Wie Smartphones Umweltprobleme verursachen

Der Abbau der für die Smartphoneproduktion erforderlichen Rohstoffe geht mit einer hohen Belastung für die Umwelt einher. Um überhaupt an die wertvollen Bodenschätze gelangen zu können, müssen mitunter ganze Wälder gerodet oder Berge gesprengt werden. Damit sich die Metalle und Mineralien aus dem umliegenden Gestein lösen, kommen hochgiftige Chemikalien zum Einsatz. Das Ergebnis sind ganze Regionen, die ökologisch belastet sind. Die Rohstoffe müssen zu den Produktionsstätten transportiert werden, was wiederum zu einem hohen CO2-Verbrauch führt. Wie Du siehst, ist Dein Smartphone alles andere als nachhaltig. Gibt es überhaupt eine Möglichkeit, diesen Missständen entgegenzuwirken?

Dokumentarfilm enthüllt den Schrecken jenseits unserer Bildschirme

Es gibt mehr Mobiltelefone auf der Erde als Menschen. Sie scrollen wahrscheinlich gerade auf Ihrem Handy … Aber haben Sie sich jemals gefragt, was in die Herstellung geflossen ist?“ Die Antwort auf diese nicht ganz einfache Frage beleuchtet Fairphone in einem schonungslosen Dokumentarfilm, welcher in Zusammenarbeit mit der Streaming-Plattform waterbear entstanden ist. Der Film wirft in gut 10 Minuten Länge einen ebenso ungefilterten wie empfehlenswerten Blick hinter die schmutzigen Kulissen der Handyproduktion.

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Faire und nachhaltige Smartphones als Alternative

Zum Glück sind Samsung, Apple und Co. nicht die einzigen Hersteller von Smartphones. Du kannst also durchaus ein faires und nachhaltiges Handy benutzen. Sogar Dein Bankkonto wird es Dir danken, denn nachhaltige Smartphones sind überraschenderweise um einiges günstiger als gängige Geräte. Marken wie Fairphone setzen sich für einen nachhaltigen Cobaltabbau ein. Hersteller wie Gigaset oder Volla produzieren in Deutschland, was geringe Transportwege und faire Arbeitsbedingungen voraussetzt. Das deutsche Unternehmen Shift lässt seine Shiftphones zwar in China herstellen, achtet dabei jedoch auf faire und nachhaltige Bedingungen. Ein bedeutender Unterschied zwischen nachhaltigen und herkömmlichen Smartphones ist der modulare Aufbau. Das heißt, dass Du den Akku Deines Smartphones problemlos austauschen kannst.

Was kann ich sonst noch tun?

Du musst nicht unbedingt ein nachhaltiges Smartphone kaufen, wenn Du bereits ein Gerät besitzt. Nutze dieses, so lange es geht. Dein Altgerät solltest Du ordnungsgemäß entsorgen, damit die Umwelt keinen Schaden nimmt. Statt eines neuen Smartphones kaufst Du lieber ein generalüberholtes Handy, das verlässlich ist und sogar mit Garantie geliefert wird. Und wenn Du dann doch ein neues Gerät brauchst, wählst Du ein nachhaltiges Smartphone von einem Hersteller wie zum Beispiel Fairphone, Volla, Shift oder Gigaset.

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