Ein robustes und nachhaltiges Smartphone, das alles kann. Und das ganz ohne Cloudspeicher und Google-Dienste. Irgendwie so wie früher, doch mit allen Extras, die wie uns heute von einem Smartphone erwarten. Neugierig geworden? Lies weiter, um mehr über das Volla Phone zu erfahren!
Korrekturen Juli 2023:
- Wir erwähnten ursprünglich, dass das Volla Phone keine Apps ausführt, die Google-Play-Services voraussetzen. Das ist nicht ganz richtig: Mit dem letzten Update wurde die Funktion „MicroG“ eingeführt, die es den Nutzern nun ermöglicht, sich auf Wunsch mit einem Google Konto anzumelden.
- Im Artikel wurde fälschlicherweise davon gesprochen, dass das Volla Phone 22 wasserdicht sei. Dies ist nicht korrekt. Wasserdicht sind lediglich die „rugged phones“-Modelle (Volla Phone X23 und X).
Hallo Welt Systeme und das Volla Phone
Das Volla Phone wird von der Hallo Welt Systeme im nordrhein-westfälischen Remscheid hergestellt und vertrieben. Das Unternehmen wurde 2017 gegründet und setzt in Sachen Finanzierung auf Eigenkapital und Crowdfunding. Der Fokus der Unternehmensphilosophie liegt auf der Unabhängigkeit – von Marken, Betriebssystemen und Internet-Giganten wie Google. Dies ist vor allem deshalb so wichtig, da das Volla Phone einen neuen Weg einschlagen möchte: Im Mittelpunkt steht der Schutz der Privatsphäre sowie der Verzicht auf Cloud-Dienste. Aus diesem Grund hat das Unternehmen auch ein eigenes Betriebssystem namens Volla OS entwickelt, dessen Quellcode offen zugänglich ist und maximale Datensicherheit gewährleistet.
Im Gegensatz zu anderen bewährten Herstellern wie Apple oder Samsung legt das Unternehmen Hallo Welt Systeme großen Wert auf den Schutz der Privatsphäre seiner Kunden. Auch der Preis für ein faires Handy ist viel niedriger als bei den eben erwähnten Konkurrenten. Dabei kann man mit dem Volla Phone trotzdem Android-Apps nutzen; eine jüngst integrierte Schnittstelle namens „MicroG“ ermöglicht es dem User, sich optional mit einem Google Konto anzumelden. Somit schafft ein faires Smartphone von Hallo Welt Systeme den Spagat zwischen modernen Nutzergewohnheiten und klassischen Sicherheitsvorkehrungen. Ein weiterer Unterschied ist die robuste Bauweise des Volla Phone: Es kann sogar unter Wasser genutzt werden. Hergestellt wird das Volla Phone in Deutschland, wobei das Unternehmen sowohl für die Fertigung der Komponenten als auch für die Entwicklung des Betriebssystems auf lokale Experten zurückgreift.
Volla Phone: ein nachhaltiges Handy für jeden Geschmack
Vier Modelle führt Volla derzeit in seinem Sortiment. Das Originalmodell mit dem schlichten Namen „Volla Phone“ wurde 2020 präsentiert, drei Jahre nach der Unternehmensgründung und einer erfolgreichen Kickstarter-Kampagne. Seitdem ist das Angebot um drei weitere Modelle gewachsen.
Volla Phone X
Das zweite Smartphone von Volla wurde 2021 präsentiert. Es handelt sich um die erste Generation des robusten X-Modells und punktet mit mehreren Features, die sich im Alltag außerordentlich gut machen. Da wären zum Beispiel das wasserdichte Gehäuse sowie das kratzfeste Display aus Gorilla Glas 3. Der 8-Kern-Prozessor ist besonders leistungsstark und gewährleistet eine langjährige Bedienung. Die 6200 mAH starke Lithium-Polymer Batterie eignet sich perfekt für den Outdoor-Gebrauch.
Wer gern Fotos macht und Videos aufnimmt, wird sich über die eingebaute Dual-Kamera von Sony freuen. Darüber hinaus lässt sich das Volla Phone X mit zwei SIM-Karten bedienen, was Flexibilität im Berufs- ebenso wie im Privatleben garantiert.
Doch nicht nur das Äußere spielt beim Volla Phone X eine Rolle: Dank Volla OS hältst Du ein praktisches Smartphone in den Händen, das Deine Privatsphäre schützt. Überhaupt widmet sich das Konzept von Volla der Datensicherheit. Das Betriebssystem basiert auf Android, führt aber grundsätzlich keine Apps aus, die Google-Play-Services voraussetzen. Mit einem aktuellen OS-Update hat Volla jedoch mittels der „MicroG“ genannten Schnittstelle die Möglichkeit geschaffen, sich auf Wunsch mit einem Google Konto anzumelden, und die Dienste entsprechend nutzen zu können. Das heißt, dass Du Deine Lieblingsapps wie gewohnt nutzen und dabei Deine Privatsphäre schützen kannst. Was uns am Volla OS besonders gut gefällt: Über das sogenannte „Sprungbrett“ (siehe nachfolgendes Video) kannst Du blitzschnell Funktionen aufrufen, indem Du zu schreiben beginnst. Dein Smartphone erkennt sofort, was Du als Nächstes tun möchtest. Somit ist das Volla Phone intuitiv zu bedienen – ganz ohne Schnickschnack und längeres Suchen nach Apps und Funktionen. Wahlweise kannst Du statt des vorinstallierten Volla OS auch Ubuntu Touch als Betriebssystem nutzen. Dies ist vor allem für Linux-Fans ein echter Vorteil, da sich ein solches Smartphone bis ins kleinste Detail den persönlichen Bedürfnissen anpassen lässt. Allerdings musst Du Dich gut mit Linux auskennen.
So funktioniert das intuitive „Sprungbrett“ des Volla OS
Wie bereits erwähnt, zeichnen sich die Smartphones von Volla in erster Linie durch ihre Sicherheit aus. Das Betriebssystem ist anonym, Du musst kein Benutzerkonto erstellen. Auch bist Du nicht von einer Cloud abhängig. Zum Volla OS gehört ein logfreies VPN von hide.me, das es Dir erlaubt, völlig anonym im Internet zu surfen. In puncto Performance solltest Du Dir jedoch nicht allzu viel erhoffen, denn das Volla Phone X ist dann doch eher im Basic-Segment anzusiedeln. Games mit 3D-Grafik wirst Du auf diesem Handy nicht spielen können. Doch das ist auch nicht unbedingt das, worauf die Volla-Unternehmensphilosophie abzielt. Das Volla Phone X ist vor allem für Outdoor-Fans geeignet, denen das Wahren ihrer Privatsphäre stark am Herzen liegt.
Eine weitere Eigenschaft, die uns vom Volla Phone überzeugt, ist die Laufzeit. Hier kommen der MediaTek-Prozessor und das Display mit niedriger Auflösung ins Spiel, denn dank dieser Features bringt es der leistungsstarke Akku bei durchschnittlicher Nutzung auf fast fünf Tage. Du kannst also getrost eine mehrtägige Wandertour starten, ohne Dir Sorgen um Deinen Handy-Akku machen zu müssen.
Darüber hinaus muss gesagt werden, dass das Volla Phone X ein nachhaltiges Handy ist. Dies gilt übrigens für sämtliche Volla-Modelle, da sie über einen modularen Aufbau verfügen. Das heißt, dass Du den Akku wechseln kannst. Da das Smartphone in Deutschland produziert wird, darfst Du mit hohen Standards rechnen. Top in Sachen Nachhaltigkeit ist zudem die plastikfreie Verpackung.
Klar gibt es auch Nachteile: Obwohl die Kamera an und für sich ganz gut ist, hinkt es bei der Bildbearbeitung. Du wirst also kaum die Bildqualität vorfinden, die Du Dir von einem gewöhnlichen Smartphone gewohnt bist. In schlechten Lichtverhältnissen ist es mit dem Foto-Spaß ganz vorbei, da die Bilder mit zunehmender Dunkelheit sehr unscharf werden. Nicht zu vernachlässigen ist auch das Maß an Eigeninitiative, das für die Bedienung dieses Handys erforderlich ist. Du musst dich also ziemlich intensiv mit dem Betriebssystem auseinandersetzen. Dies ist also die Kehrseite der Datenschutz-Medaille.
Volla Phone X23
Das Volla Phone X23 ist der Nachfolger des Volla Phone X. Wir sind schon jetzt total gespannt, denn das neueste Volla-Smartphone soll im Mai 2023 erscheinen. Manche Features, die wir bereits vom Volla Phone X her kennen, sind auch bei diesem Modell des deutschen Herstellers vertreten. Dazu gehören beispielsweise die „Sprungbrett“-Funktion, das gemäß IP68-Zertifizierung wasser- und staubdichte Gehäuse sowie die Möglichkeit, zwei SIM-Karten zu benutzen.
Im Gegensatz zum Volla Phone X ist das Volla Phone X23 ist nach Militärstandard MIL-STD-810H zertifiziert. Dies dürfte dann auch einer der Gründe für den höheren Preis sein.
Genau wie sein Vorgänger verfügt auch das Volla Phone X23 über ein eigenes Betriebssystem: Du kannst das vorinstallierte Volla OS nutzen oder Dich über die Multiboot-Funktion für Ubuntu Touch entscheiden. Das 6.1-Zoll-Display besteht aus Gorilla Glas 5 und ist somit besonders robust. Über dem Display sitzt eine 16-MP-Frontkamera, auf der Hinterseite findest Du eine Dual-Kamera, die von einem beleuchteten Status-Ring umgeben ist. Der MediaTek Helio G99 8-Kern-Prozessor sorgt für eine starke Performance. Bombastisch ist auch der Speicher mit 6 GB Arbeitsspeicher und 128 GB Speicherplatz, der sich mithilfe einer microSD bis auf 1 TB erweitern lässt.
Das Volla Phone X23 ist ein faires Handy mit Schwerpunkt Datenschutz. Genau wie beim Vorgängermodell wirst Du auch hier nicht auf Google-Dienste stoßen. Dass es sich auch um ein nachhaltiges Smartphone handelt, merkst Du daran, dass sich der Akku austauschen lässt. Abstriche gibt es beim Modem, das nicht 5G-fähig ist. Du wirst Dich also mit 3G oder bestenfalls mit LTE begnügen müssen.
Vor- und Nachteile des Volla-Smartphones
Der größte Vorteil des Volla-Smartphones liegt zweifelsohne in seiner Datensicherheit. Du bleibst anonym und musst kein Benutzerkonto erstellen. Dabei kannst Du nach wie vor bestimmte Apps nutzen, wodurch das Smartphone elegant die Gratwanderung zwischen Funktionalität und Sicherheit vollbringt. Außerdem ist das Volla Phone ein nachhaltiges und faires Smartphone, das langlebiger als gewöhnliche Handys ist. Dank des Baukastenprinzips kann der Akku problemlos ausgetauscht werden. Klar gibt es auch Nachteile. Manchen Nutzern mag der Outdoor-Aspekt des Volla-Smartphones als überflüssig erscheinen. Wer nutzt sein Handy schon eine Stunde lang unter Wasser? Auch das Design im Rugged-Stil kommt nicht immer gut an und fügt sich nicht in jede Ästhetik ein. Und wenn Du glaubst, Dein nachhaltiges Smartphone einfach auspacken und loslegen zu können, wie Du es von anderen Handys gewohnt bist, liegst Du falsch. Das Volla Phone ist nämlich nur etwas für jene Nutzer, die sich eingehend mit dem Gerät und seiner Bedienung auseinandersetzen möchten.
Nachhaltigkeit spielt bei Smartphones eine zunehmend wichtige Rolle. Das Volla Phone ist längst nicht das einzige nachhaltige Handy: Zu den bekannten Marken zählen unter anderem Fairphone, Shiftphone, Teracube, Gigaset und Mara. Allerdings kommt es diesen Herstellern in erster Linie auf den Nachhaltigkeitsaspekt an, an den Datenschutz hingegen wird kaum ein Gedanke verloren. Wem die Sicherheit am wichtigsten ist, greift als Alternative zu Mudita Pure oder zu einem Smartphone der eFoundation mit dem Betriebssystem /e/. Während das Mudita Pure über Tasten und ein E-Ink-Display verfügt, erinnert /e/ vom Design her an iOS. Vergleichen lassen sich die beiden Modelle mit dem Volla Phone aber trotzdem nicht, da dieses von Anfang an eine gänzlich neue Experience bietet.
Übrigens: Dadurch, dass das Volla Phone den Fokus auf Sicherheit legt, findet es auch Anwendung im Gesundheits- und Notfallbereich. Die Geräte sind mit einer speziellen Sicherheits- und Datenschutztechnologie ausgestattet und bieten Funktionen wie eine Notruffunktion und medizinische Apps.
Fazit
Mit einem Volla-Smartphone weißt Du genau, dass Deine persönlichen Daten sicher sind. Du musst Dich nicht über Google registrieren, um Funktionen und Apps zu nutzen. Umgekehrt bedeutet dies auch, dass bestimmte Features auf dem Volla Phone nicht zugänglich sind. Die robuste Bauweise der Volla-Smartphones macht sie perfekt für Nutzer, die sich viel im Freien aufhalten oder in risikoreichen Berufen tätig sind. Wer sich gern mit Software auseinandersetzt, wird wohl an Ubuntu Touch Gefallen finden, zumal sich das Betriebssystem perfekt auf die eigenen Bedürfnisse zuschneiden lässt. Dass dies gewisse Vorkenntnissen erforderlich macht, liegt auf der Hand. Im Großen und Ganzen ist das Volla Phone empfehlenswert, vom sicherheitstechnischen ebenso wie vom umweltfreundlichen Gesichtspunkt aus. Hast Du Dich erst mal an das neuartige Betriebssystem gewöhnt, wirst Du seine Schlichtheit zu schätzen wissen.
Weiterführende Informationen
- Homepage „Volla Phone“
- „Volla Phone X“ im Onlineshop des Herstellers
- „Volla Phone X23“ im Onlineshop des Herstellers
Bildmaterial: © volla.online / Hallo Welt Systeme UG