Der Telekommunikationsanbieter Amiva (bis April 2023 noch „Tele2“) hat sich laut seinem Selbstverständnis das Thema Nachhaltigkeit für die Zukunft deutlich auf die Fahnen geschrieben. Das gilt einerseits für seine eigenen Tarife, andererseits aber auch für Kooperationen mit anderen Anbietern wie WEtell oder dem Unternehmen Green2B für das Recycling von gebrauchten Smartphones oder fehlerhafter Hardware. Der folgende Beitrag setzt sich mit den Positionen von Amiva zur Nachhaltigkeit auseinander und möchte diese intensiver beleuchten.
Seit 1998 der Markt für Telekommunikation in Deutschland liberalisiert wurde, ist das 1993 als „Tele2“ gegründete Unternehmen „Amiva“ in der Branche hierzulande aktiv. Die Muttergesellschaft ist ein schwedisches Unternehmen, das an der Börse notiert ist und unter anderem in den baltischen Ländern Litauen, Lettland und Estland weitere Tochtergeselllschaften betreibt.
Andere Unternehmensteile in West- und Osteuropa wurden im Laufe der Jahre wieder ausgegliedert und an diverse Anbieter verkauft, darunter auch in Deutschland. Letzteres geschah 2020 im Rahmen eines Management Buy-outs, wobei die Namensrechte an der Marke Tele2 weiterverwendet werden durften. Zum Angebot von Tele2 gehörten Mobilfunktarife im Netz von Vodafone, Call-by-Call-Verbindungen bei der Deutschen Telekom, Internet-by-Call-Zugänge, DSL, komplette Anschlusspakete und ein Auskunftsdienst.
Nach dem Management Buy-out verblieben nicht nur die Markenrechte. Auch am Standort Düsseldorf, beim Personalbestand sowie bei der Produktauswahl und dem Service gab es keine Änderungen. Lediglich die Geschäftsführung wurde vom zuvor bereits tätigen Management übernommen.
Angebote wie Call-by-Call sind für Amiva nicht nur weiterhin attraktiv – der Dienst wird mindestens bis 2022 fortgeführt – sondern haben während der Corona-Lockdowns sogar eine deutliche Steigerung bei der Minutenzahl um 45 % erlebt. Das Unternehmen bedient damit vor allem eine ältere Zielgruppe und will diesen Markt zwar nicht zwingend, aber so lange wie möglich aufrecht erhalten.
Fokus auf Mobilfunk
Der zukünftige Schwerpunkt der Aktivitäten soll bei Amiva jedoch eindeutig auf dem Mobilfunk liegen. LTE inklusive VoLTE ist bereits verfügbar für die Unternehmenskunden. Senioren sind dabei auch weiterhin als wichtige Zielgruppe eingeplant und sollen mit besonderen Angeboten wie der kostenlosen „Sorglos-Option“ gebunden werden, die einen Schutz vor versteckten Kosten durch bestimmte Anrufe bieten soll. In diesem Zusammenhang ist auch die Kooperation mit schwedischen Hersteller Doro zu sehen, der sich auf die Produktion von Senioren-Handys spezialisiert hat und bis heute Geräte mit Tasten anbietet, die bei älteren Menschen besser ankommen als moderne Smartphones. In Kombination mit einem Vertrag sind Doro-Telefone bei Amiva erhältlich.
„Guter Deal – Gute Tat!“
Seit der Neuausrichtung hat Amiva verstärkt an seinem Markenauftritt gearbeitet. Unter dem Motto „Gemeinsam können wir mehr erreichen“ wurde ein besonderer Spendentarif im Mobilfunk geschaffen. ** Hier führt Amiva für jede LTE- oder 5G-Tarif einen Betrag an ausgewählte Spendenpartner ab.
Amiva 5G- und LTE-Tarife
Die derzeitigen Tarife können Kunden entweder solo oder in Kombination mit einem Smartphone buchen. Wählt man 24 Monate Laufzeit, entfallen die Bereitstellungsgebühren. Die Tarife sind:
Detaillierte Infos und genaue Konditionen findest Du direkt auf der Homepage des Anbieters. **
Bei allen Tarifen beträgt der monatliche Spendenanteil 1 Euro. Der Kunde kann dabei selbst bestimmen, an welche Organisation die Spende aus seinem Tarif gehen soll, ohne dass für ihn ein Aufschlag fällig wird. Die unterstützten Organisationen sind (Stand Mai 2023):
Das soziale Engagement und nachhaltiges Handeln gehören für Amiva zu einer authentischen Haltung und soll in Zukunft noch weiter ausgebaut werden.
Recycling-Kooperation mit Green2B
Deutsche Verbraucher kaufen sich nach Informationen des Umweltbundesamtes im Durchschnitt alle zweieinhalb Jahre ein neues Smartphone. Ein Defekt am Gerät ist jedoch nur selten der Grund für den Austausch. In der Regel möchten sie am technischen Fortschritt teilhaben oder bekommen günstige Angebote von ihren Providern für eine neue Handy-Generation bei Abschluss eines neuen Vertrags oder bei einer Verlängerung des bisherigen.
Die alten Geräte wandern dann meistens in eine Schublade, statt dass sie weitergegeben oder einem sinnvollen Recycling zugeführt werden. Dabei enthalten sie viele wertvolle Materialien wie Gold, Lithium, Kobalt, seltene Erden etc., deren Neuförderung häufig unter starken Umweltbelastungen und sozialen Konflikten in den Förderländern passiert. Allein in Deutschland wird das Gewicht ungenutzter Ressourcen in den „Schubladenhandys“ auf rund zwei Tonnen geschätzt.
Amiva ist eine Kooperation mit Green2B eingegangen. Das Unternehmen ist ein Spezialist für die sichere Entsorgung alter Telefone. Amiva sammelt defekte und nicht mehr gewünschte Smartphones ein und sendet diese an Green2B. Dort werden sie gründlich geprüft und Tests unterzogen. Das Besondere bei Green2B ist, dass sämtliche Benutzerkonten und alle persönlichen Informationen zum Vorbesitzer konform zu Datenschutzvorschriften gelöscht werden. Anschließend werden die Geräte entweder aufbereitet und weiterkauft (Refurbishment). Ansonsten dienen sie als Ersatzteillieferanten oder werden nachhaltig recycelt. Bei Wiederverkäufen gehen 5 % des Preises ebenfalls als Spende an soziale oder nachhaltige Organisationen wie die Deutsche Umwelthilfe, missio oder DESWOS e.V.
Das Refurbishment steht bei Green2B ganz klar im Vordergrund, weil es den Nachhaltigkeitsgedanken noch besser vertritt als ein Recycling. Der Löschprozess der Daten ist von der Dekra zertifiziert und erfolgt unter Verwendung einer nach ISO 27001 zertifizierten Software garantiert und unwiderruflich. Amiva erhält im Anschluss einen schriftlichen Löschnachweis für jedes Gerät.
Beim Recycling werden zunächst die Akkus entfernt, anschließend die restliche Hardware zerkleinert und in ihre Bestandteile zerlegt. Auf diese Weise lassen sich Materialien wie Gold, Kupfer, Silber und alle anderen Metalle und seltenen Erden als Sekundärrohstoffe zurückgewinnen und erneut dem Produktionskreislauf zuführen.
Kooperation im Mobilfunk mit WEtell
Eine weitere Kooperation ist Amiva mit dem Mobilfunkanbieter WEtell aus Freiburg eingegangen. Dadurch konnte sich das Startup, das auf 100 % Klima- und Datenschutz sowie auf Fariness und Transparenz setzt, ziemlich schnell am Markt etablieren.
Amiva ist der Vertragspartner für die Kunden und stellt gleichzeitig die technischen Einrichtungen und Systeme zur gesamten Abwicklung bereit. Der Service bei Fragen, Problemen etc. liegt vollständig bei WEtell.
Den Klimaschutz wollen die Freiburger unter anderem mit dem Bau von Solaranlagen, einer Kompensation von unvermeidbaren CO2-Emissionen und einem weiteren Ausbau und der verstärkten Nutzung von erneuerbaren Energien erreichen.
Beim Datenschutz setzt WEtell auf eine minimale Datenerhebung bei seinen Kunden. Alles, was nicht der Bereitstellung der Mobilfunkdienste dient, bleibt deshalb außen vor. So erfolgt ein Tracking ausschließlich anonymisiert, und Namen sowie Nutzungsverhalten werden beim Netzbetreiber nicht verknüpft . Personenbezogene Daten werden so schnell wie möglich wieder gelöscht und für die Dauer der Aufbewahrung verschlüsselt gespeichert, um einen unbefugten Zugriff durch Dritte zu verhindern. Zudem erfolgt die Speicherung nur in deutschen Rechenzentren und unter strikter Anwendung und Kontrolle der DSGVO.
Bei Fairness und Transparenz als drittem Schwerpunkt seien zu erwähnen: faire Konditionen ohne versteckte Kosten, eine monatliche Kündbarkeit der Verträge, der Verzicht auf Lockangebote sowie ein persönlicher und menschlicher Service.
Für alle Details der Unternehmensphilosophie von WEtell ist hier nicht genügend Raum. Am besten schaust du dir in Ruhe die Homepage und unseren erwähnten Artikel zu dem Thema an.
Fazit: Nachhaltigkeit kann auch beim Mobilfunk funktionieren
Amiva zeigt mit seiner Marktausrichtung und seinen Maßnahmen, dass wirtschaftliche Interessen auf der einen Seite und Nachhaltigkeit und soziales Engagement auf der anderen Seite sich nicht ausschließen müssen. Denn Ressourcenschonung durch längere Verwendung und Recycling beispielsweise von Smartphones tragen wesentlich dazu bei, dass es auch morgen noch wirtschaftliche Interessen geben kann. Umwelt- und Klimaschutz sind zentrale Themen der Gegenwart. Wenn die Probleme wie der drohende Klimawandel nicht schnell angepackt und gelöst werden, gibt es nämlich vielleicht bald nicht mehr viel zu wirtschaften. Tele2 trägt auf seine Weise einen Teil zur Lösung von Problemen bei, die auf jeden Fall zu begrüßen sind.
Weiterführende Infos
- Mobilfunk-Spendentarife auf amiva.de **
- „Warum WEtell?“ auf wetell.de **
- green2b.de Homepage